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#HM23 | Vernetzbarkeit von Crimpmaschinen

24. April 2023

Wie sieht die Kabelkonfektion der Zukunft aus? Wie können Daten firmenübergreifend und sicher auf einer Plattform (Verwaltungsschale für den Leitungssatz) zur Verfügung gestellt werden? Welche Vorteile kann ich als OEM oder Kabelkonfektionär heute schon für mich nutzen?

Digitaler Zwilling der Industrie 4.0 -

Prozesse neu gedacht

Zu all diesen Themen haben wir in einem bunt gemischten Team gemeinschaftlich auf dem ARENA2036 Stand auf der Hannover Messe 2023 Rede und Antwort gestanden.

Anhand einer Demo-Crimpmaschine wurde präsentiert, wie man die Verwaltungsschale für den Leitungssatz jetzt schon sinnvoll und zeitsparend für sich nutzen kann. Möchten Sie zum Beispiel eine Kabelbaumproduktion für einen bestimmten Kontakt vornehmen, könnte Ihnen die Technologie wie folgt dabei helfen:

Sie lernen nur einmal die Crimpkraftüberwachung, die in der Crimpmaschine integriert ist, an. D. h. Sie bestimmen den Kontakt, den Leiter und die Toleranzen für den fertigen Crimp. All diese Informationen sind dann zukünftig in der Verwaltungsschale abgelegt und immer wieder abrufbar.

Haben Sie diese Daten einmal aufbereitet, können Sie folgende Aktionen mit der Maschine durchführen:

  • Die Maschine kann grundsätzlich für den Produktionsbetrieb gesperrt werden.
  • Über einen Barcode Scanner lesen Sie im ersten Schritt den Produktionsauftrag ein, der genau vorgibt, welcher Kontakt und welches Kabel verwendet werden soll.
  • Danach scannen Sie das Kabel und anschließend den Kontakt.
  • Nur wenn alle Komponenten zu dem ausgewählten Fertigungsauftrag passen, wird die Maschine über die Software freigeschaltet.
  • Die vorgegebene Anzahl an Kabelbäumen wird dann produziert.
  • Die Maschine sperrt sich anschließend wieder für den Produktionsbetrieb.
  • Und durch die Crimpkraftüberwachung werden die Ergebnisse auch darüber hinaus für Sie in der Verwaltungsschale archiviert.

Sie können also Daten in Echtzeit erfassen, archivieren und rückverfolgen. Produktionsdaten können direkt aus Ihrem MES-System abgerufen und mit den einzelnen Komponenten abgeglichen werden, damit eine 0 Fehler Toleranz erreicht werden kann. Die Maschine geben Sie bequem von Ihrem Leitstand aus frei, ganz egal wo dieser auch sein mag.

Zukünftig ist es geplant, dass in der Verwaltungsschale die unterschiedlichen Partner weltweit Daten zur Verfügung stellen. Der Kontaktsystem- und die Kabelhersteller legen dort Informationen ab, wo Komponenten aktuell bezogen werden können, inklusive Lieferzeit. Kabelkonfektionäre präsentieren dort ihre Produktionskapazitäten, so dass die OEMs sich schnell und transparent für eine Bezugsquelle entscheiden können. Auch kann man noch Jahre später den Produktionsprozess rückverfolgen. Sollte sich bei einem Kabelbaum doch der eine oder andere Fehler einschleichen, kann hier noch einmal genau nach Ursachen geforscht werden.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, muss allerdings noch die große rechtliche Hürde der Datenfreigabe von allen Teilnehmer*innen überwunden werden, um diesen Bereich maximal für Industrie 4.0 zu befähigen. Wann es so weit sein wird, ist aktuell noch nicht abzusehen.

Haben Sie Fragen, Anregungen oder Wünsche? Gerne sind wir für Sie da.